Berufsbildende Schule Bingen



Haus des Erinnerns: Stadtführung durch die Mainzer Neustadt

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Im Rahmen der Demokratie- und Antirassismuswoche an unserer Schule haben wir, die KBM 21c, am 10.11.2022 an einer Stadtführung durch die Mainzer Neustadt teilgenommen, die uns die Verfolgung der Mainzer Juden im Dritten Reich anhand von Einzelschicksalen anschaulich vor Augen führte.

Zu Beginn haben wir uns am Haus des Erinnerns in Mainz getroffen. Von dort aus hat die Stadtführung angefangen. Zuerst sind wir zum ehemaligen Haus der Familie Salomon gelaufen. Dort sind wir auf die Biografie der Familie eingegangen – hervorgehoben wurde hier vor allem das Schicksal der überlebenden Tochter Gertrude „Gerti“ Salomon.

Anschließend sind wir über das ehemalige Gestapo-Haus, in dem Menschen verhört und gefoltert wurden, zum Judenhaus gelaufen, welches trotz des Krieges noch sehr gut erhalten ist. Hier mussten Juden, die aus ihren bisherigen Wohnungen und Häusern vertrieben wurden, auf engstem Raum zusammenleben. Unser Weg führte uns weiter zur Synagoge. Dort haben wir Bilder gezeigt bekommen, worauf zu sehen war, wie die Synagoge vor und nach der Reichsprogromnacht im November 1938 aussah. Auch wurde uns ein Bild von der in Flammen stehenden Synagoge gezeigt. Das Gebäude, das bis dahin vielen Juden noch als Zufluchtsort diente, wurde in dieser Nacht vollkommen zerstört und erst viele Jahre später wieder aufgebaut. Wir haben auch über einen weiteren Überlebenden gesprochen, der aus einer sogenannten Mischehe stammte und ebenfalls schlimme Erfahrungen in der NS-Zeit machte.

Das Schicksal einer anderen jüdischen Familie berührte uns: Der Mutter gelang es, mit ihren drei Kindern nach Frankreich zu fliehen. Dort kamen sie auf einer Brücke um, die gerade in diesem Moment von einer Bombe getroffen wurde. Ihre Stolpersteine konnten wir uns ebenso wie die etlicher anderer Opfer ansehen.

Schließlich sind wir zum Haus des Erinnerns zurückgekommen und durften uns dort noch über einige zusätzliche Fakten aus der NS-Zeit informieren. Als Fazit können wir sagen, dass die Stadtführung sehr interessant gestaltet war und dass wir so die schlimmen Dinge, die damals geschehen sind, nicht so schnell vergessen werden. Uns ist bewusst geworden, warum so etwas nicht noch einmal passieren darf.

Text: Hannah Ciaramella, KBM 21c; Bild: Sebastian Herty


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