Vom 11. bis 22. Juni 2009 sind unser Schulleiter Johannes Olliges und die Lehrkräfte Karlheinz Günther und Michael Hofer in China gewesen, um das dortige berufsbildende Schulwesen kennen zu lernen und Möglichkeiten einer Schulpartnerschaft auszuloten. Lesen Sie hier den Bericht.
Montag, 15.06.2009
Nach zwei gelungenen Tagen in Peking, an denen wir u. a. auch den Tiananmen-Platz, Old Beijing und die Chinesische Mauer besucht haben, sind wir drei gestern Abend gesund und munter in Qingdao gelandet. Wir sind von unseren Gastgebern der High-New Vocational School sehr freundlich empfangen und direkt zu einem leckeren Abendessen eingeladen worden. Heute Morgen haben wir unsere Partnerschule kennen gelernt und waren sehr beeindruckt von der modernen Ausstattung in den Fachbereichen Elektrotechnik und Informationstechnologie/Datenverarbeitung. Nach einem üppigen Mittagessen haben wir auf einer Stadtrundfahrt die 8-Millionen-Stadt Qingdao kennen gelernt und einige deutsche Spuren verfolgt. Morgen geht es erneut an die Schule zur Besprechung des Partnerschaftsabkommens.
Herzliche Grüße, die nächste Mail folgt bald,
Karlheinz Günther, Michael Hofer, Johannes Olliges
Mittwoch, 17.06.2009
Am gestrigen Dienstag Nachmittag fand der Höhepunkt unseres Besuches der Qingdao High-New Vocational School statt: die Schulleiter der beiden Partnerschulen, Herr Duan Yongtian und Herr Johannes Olliges, haben in feierlichem Rahmen in Anwesenheit des lokalen Chefs der Kommunistischen Partei Chinas, Herrn Qu Xueshi , von Herrn Professor Xiang Guanqi und Vertretern beider Schulen die Partnerschaftsurkunde ratifiziert.
Der Unterzeichnung gingen vormittags „langwierige“ Verhandlungen bezüglich des Urkundentextes voran, die aber auf der Grundlage unseres Textvorschlages zur beiderseitigen Zufriedenheit abgeschlossen werden konnten.
Auf einem Rundgang mit dem Schulleiter konnten wir außerdem weitere Räumlichkeiten kennen lernen, u. a. die Kfz-Werkstatt, die Sporthalle mit – unbenutztem – Schwimmbecken, die Wohnheime (auch für Lehrkräfte), die Aula mit 900 Plätzen und Möglichkeit zur TV-Übertragung in die Klassenräume sowie die Mensa (300 Plätze), in der die Schüler/innen und auch die Lehrkräfte täglich mit einem reichhaltigen Mittagessen verköstigt werden.
Weiterhin hatten wir Gelegenheit zu mehreren Unterrichtsbesuchen in diversen Fachklassen der dreijährigen Vollzeit-Berufsschule in den Fächern Englisch, Mathematik, Tourismus-Fachkunde.
Zum Abschluss des Besuches an unserer neuen Partnerschule haben wir den chinesischen Kolleginnen und Kollegen das deutsche Bildungssystem vorgestellt; Schwerpunkt der gut einstündigen Präsentation war das „Duale System“ der beruflichen Bildung mit einem Film mit englischen Untertiteln und chinesischem Text.
Am Abend wurde die neue Partnerschaft mit einem opulenten Abendessen in geselliger Runde gefeiert.
Mittlerweile sind wir in Jinan gelandet, der Hauptstadt der Provinz Shandong. Die Stadt mutet uns wesentlich „chinesischer“ an als Qingdao; anders als dort ist das Klima hier schwül-warm. Morgen werden wir zwei weitere berufsbildende Schulen kennen lernen, eine davon mit 10.000 Schülerinnen und Schülern …
Herzliche Grüße an Sie /Euch, liebe Kolleginnen und Kollegen in Bingen!
Karlheinz Günther, Michael Hofer, Johannes Olliges
Sonntag, 21.06.2009
Am Freitag haben wir die Partnerschule der Berufsbildenden Schulen Cloppenburg kennen gelernt. An der Licheng Trade School in Jinan werden gut 5.000 Schüler/innen von 220 Lehrkräften unterrichtet. Der Schulleiter Herr Li Chuanming hat für eine hochmoderne Ausstattung gesorgt und z. B. weite Teile der metalltechnischen Abteilung in Kooperation mit Industriebetrieben zu einer Produktionsschule ausgebaut. Auch damit – ergänzt u. a. um eine professionelle Außendarstellung (Schulfilm!) – will er seine Schule unter die 1.000 besten BBSn (von über 14.000) in China katapultieren.
Unser nächster Besuch war kultur-historischer Art. Er galt einem Nationalheiligtum, dass jeder chinesische Kaiser mindestens einmal in seinem Leben aufsuchen musste: in den vier Thai-Bergen (ca. 100 km von Jinan entfernt) ist jeder Besucher (und vermutlich auch jede Besucherin) dem Himmel sehr nah.
Entsprechend mit höheren Weihen ausgestattet, fuhren wir bei strömendem Regen mit dem Minibus zurück nach Jinan. Nach einem kurzen Abstecher zu den Baotu-Quellen in einem wunderschön gelegenen Park ging es zu einem (na einmal raten …) mächtig-gewaltigen Abendessen mit zwei Abteilungsleitern des Erziehungsministeriums der Provinz Shandong, Herrn Yu Bing Wen, zuständig für internationale Beziehungen und Herrn Sun Yonghai, zuständig für die berufsbildenden Schulen, und – man staune – Herrn Chen Guang Hua, dem Erziehungsminister der Provinz - mit immerhin 90 Millionen Einwohnern - persönlich. Ein netter Mensch! Ein Nachtzug brachte uns dann schlafend nach Shanghai; wo wir das Wochenende verbringen …
Liebe Kolleginnen und Kollegen, dies ist unsere letzte Mail aus Fernost. Wir haben hier gut organisierte Tage mit einer (manchmal sehr und zu) dichten Abfolge hoch-interessanter Programmpunkte erlebt, die uns viele wertvolle, in ihrer Fülle letztendlich unbeschreibliche Erfahrungen ermöglicht haben. Die Faszination Chinas hat uns ergriffen. Sie wird – da sind wir ganz sicher – auch die Delegation unserer Schule erfassen, die im nächsten Jahr unsere chinesische Partnerschule in Qingdao besuchen und die Provinz Shandong bereisen wird …
Mit herzlichen Grüßen aus dem „Reich der Mitte“ und in Vorfreude auf ein baldiges Wiedersehen: die drei „Großnasen“
Karlheinz Günther, Michael Hofer, Johannes Olliges